Fischessen

 

 

Ein Kind fing Morgens einen Fisch

 

und fragte ihn: „willst Du bei Tisch

 

gemütlich mit uns schmausen?“

 

Da packt den Fisch das Grausen.

 

 

 

So fleht er um sein Leben:

 

Sie möge ihm vergeben,

 

doch er sei unabkömmlich

 

und auch nicht grad bekömmlich.

 

 

 

Sprach‘s Kind: „bekömmlich oder nicht,

 

ich sage es Dir ins Gesicht:

 

Der Vater meint, wenn ich nen Fisch

 

erwisch, so muss er auf den Tisch.

 

Nun komm, Du alter Rochen,

 

wir wollen dich schön kochen.“

 

 

 

Dann zupft es an der Leine,

 

denn Skrupel kennt es keine.

 

 

 

Der Fisch rief: „Ach, das Essen!

 

Hätt ich ja fast vergessen!

 

Bei uns steht alles schon parat,

 

von Vorspeisen bis zum Salat,

 

so muss es Sonntags sein!

 

Komm mit, ich lad Dich ein!

 

Soll ich mit Dir zum Essen gehn,

 

musst Du auch meine Leute sehn.“

 

 

 

Das Kind denkt sich: „Da kann ich schlecht

 

nein sagen, ist’s mir auch nicht recht.“

 

Es stieg mit ihm hinab

 

und fand im See sein Grab.

 

 

 

(Wohl konnt’s die Angel führen

 

doch nicht gut diskutieren)

 

 

 

Die Fischfamilie zögert nicht,

 

das Kind wurde ihr Hauptgericht.

 

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